Wie bei der ersten Liebe

Lumina wächst gerade meilenweit über sich hinaus. Als wir heute zu den dreien gefahren sind, haben Dani, Angelika und Annika mit Planeto in der Yard angefangen, ihn ans Pad zu erinnern. So stand ich also etwas arbeitslos mit Lumina und Topaz auf dem großen abgetrennten Stück Wiese und dachte mir so „och, ich quatsch Lumina einfach mal an“, mit der ziemlichen Gewissheit, daß ich wahrscheinlich nicht besonders erfolgreich sein würde. Also hab ich mir einen Apfel genommen, damit sie sieht daß ich Vegetarier bin, und bin kauend und ganz beiläufig über die Wiese marschiert und hab sie mit einem halben Auge im Blick gehalten. Sofort ging ihr Blick zu mir und sie fing an mit mir zu kommunizieren, und noch bevor ich wirklich antworten konnte, kam sie auch schon die ersten Schritte auf mich zu. Fast erschrocken bin ich natürlich sofort die gleichen Schritte rückwärts gegangen, was sie dann alsbald als Anlass nahm, mich etwas pampig ein paar Schritte zurück zu schicken. Natürlich hab ich mich über ihren Mut gefreut, wollte dann aber schon auch gerne wissen, ob ich in Gefahr bin und habe während so einer „Attacke“ einen einzigen kleinen Schritt auf sie zu gemacht, woraufhin sie auch direkt hektisch abgedreht ist. Alles klar, mehr wollte ich nicht sehen, lass uns weiter spielen. Lumina folgte zuverlässig, ich konnte gar nicht wirklich glauben, was ich da mit ihr erlebe. Im Bogen auf ihre Hinterhand zu, sie dreht sich frontal zu mir, ich gehe einen Schritt zurück, sie folgt. Ok, einmal, sie hat sich vertan. Zwei mal, was für ein irrer Zufall… nein, drei mal, vier mal, immer wieder… und sie kommt immer näher auf mich zu, wird immer mutiger, immer selbstverständlicher im Kontakt, ich bin überwältigt und ein bisschen auch wie im Rausch. Es erinnert mich doch arg an die Flirterei wenn man besonders arg verliebt ist… und der Auserwählte einen anschaut… was hatte ich für ein beglücktes Herzklopfen wann immer sie mich so ansah und bereit war auf mich zu zu kommen. Was war ich entrückt, das hier so mit ihr erleben zu dürfen. Und sie wollte sich immer mehr trauen, immer mehr über ihren Schatten springen. Sie folgte inzwischen so dicht, daß sie mir mehrere Male einen „Fast-Handkuss“ gab, den sie sich dann aber doch nicht traute. Komm, kleiner Hasenfuß, trau dich, berühr mich. Überwinde dich, wachse, vertrau mir. Ein, zwei mal habe ich sie für ein kurzes Stück verloren, dann endlich, der Handkuss mit Anfassen, mit Berühren, auf der Wiese wo sie jederzeit auch hätte weg laufen können. Sofort Ende, Futtereimer hin gestellt und die Wiese verlassen. Völlig geflasht, er hat mich geküsst!!! Ääh, SIE hat mich geküsst. Welch wilder, verwegener Flirt :D Ich bin gespannt, wie sie beim nächsten Mal beieinander ist. Im Vergleich vom letzten Mal zu heute ist mir schon aufgefallen, daß sie viel selbstbewusster geworden ist. Sonst durfte sie beim füttern nur dabei stehen, heute war sie mittendrin und hat auch mal die anderen weg geschickt. Wie ganzheitlich man wächst, wenn man seine Ängste überwindet. Und bis wohin sie wohl bis zum nächsten mal gewachsen sein wird….

Barbara

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Kommentare: 2
  • #1

    Kristina (Freitag, 18 November 2016 07:02)

    Wow, das sind so tolle Geschichten von euch. Hammer Vorschritte. Genießt die Zeit! Und lasst uns weiter Teil haben.

  • #2

    Julia (Freitag, 18 November 2016 08:33)

    Jeden Morgen bei meinem Frühstück lese ich eure Erfahrungen und bin immer ziemlich berührt... Ein echtes Geschenk .VG