Halley ist jetzt offiziell gezähmt

Heute morgen hatte ich Halley am Halfter und wir sind mit Lakota und Lakida ein Stück spazieren gegangen und haben dabei sogar die Weide verlassen. Sie hat nur ein einziges Mal kurz am Führstrick gerissen, den Rest der Zeit lief sie fast wie mein Pferdchen zu Hause brav am Halfter mit. Ab und an hab ich sie durch rückwärts laufen wieder Liberty angedockt, und sie folgte willig und brav wie ein Hündchen. Das war für mich eine total schwierige Übung, weil sie am steilen Hang mit dichten Grasbüscheln und anderen Stolperfallen statt fand. Dank Halley konnte ich sie prima meistern, wenn sie wirklich gewollt hätte, wäre ich wie ein Fähnchen hinter ihr hergeweht, wenn sie sich sich davon gemacht hätte. Ich bin jetzt viel trittsicherer :D

Auf dem Rückweg konnten wir das letzte Stück sogar voran gehen, sie ist mir brav gefolgt, obwohl Onkel Lakota hinter ihr zurück geblieben war.

Wieder zurück haben wir den gewaltigen Hufbock rausgeholt, vor dem so einige Pferde zu hause wahrscheinlich geflüchtet wären... Halley hat brav den Huf auf dem Bock abgestellt, und ich konnte sie raspeln ohne den Huf festhalten zu müssen, sie stand ganz allein. Links fiel es ihr etwas schwerer, ich bin aber absolut begeistert von der kleinen Maus, welch Vertrauen sie mir schenkt und wie fast selbstverständlich sie alles mit macht.

Lakida hat ebenfalls eine Vorderfußpediküre erhalten und hat das auch ganz brav mitgemacht. Dafür hat Julia sie in den Fohlengriff genommen und ich konnte dann an den Hufen arbeiten. Die Hinterfüße hat sie sogar etwas bereitwilliger gegeben als ihre große Schwester.

 

Danach waren wir wieder bei Lumina und haben ihr zusammen mit Kevins Hilfe im Pferch ein Stallhalfter angezogen. Das war sicher ein grenzwertiges, haariges Unterfangen und für alle Beteiligten nicht ganz ungefährlich, aber letztendlich ist es Luminas einzigste Chance, auf der Farm bleiben zu können - sie muss einfach nach unserer Abreise irgendwie händelbar sein, damit sie im Ernstfall medizinisch versorgt werden kann oder einfach nur von A nach B gebracht werden kann. Am Ende wird wie immer alles gut, und sie trägt ihr Stallhalfter. Ein Knotenhalfter wäre zu gefährlich, falls sie irgendwo hängen bliebe würde das nicht einfach so reißen wie das Stallhalfter.

Zufrieden sind wir über Mittag heim zur Farm gefahren und ich hab ein wenig unter dem großen, alten Eukalytusbaum die Einsamkeit gesucht, unter dem ich gerade diesen Text verfasst habe. Es ist herrlich hier im Schatten zu liegen, die Ereignisse des Vormittags an mir vorrüberziehen zu lassen und von unten in die gewaltigen Arme dieses ewig alten Zeitzeugens zu sehen. Nur das Rascheln im Gras hinter mir stört ein wenig meine Meditation... Hier gibts 3 Meter lange Schlangen, die deutlich flinker im Gras unterwegs sind als ich...

 

Sonja hat ihre Mittagspause bei Lumina verbracht, die mehrmals bis auf ganz wenige Meter an sie heran getreten ist, einfach weil sie völlig ohne Anspruch bei ihr im Gras gelegen hat.

Nachmittags sind wir heute erst um halb fünf wieder losgezogen, weil es unerträglich heiß war und es sich dann endlich zuzog und etwas Abkühlung versprach. Dann war es nicht mehr heiß, aber immer noch extrem schwül, so daß die Arbeit mit den Pferden so gar nicht leicht von der Hand ging. Umso schöner daß Topaz mit Julia mehrmals Liberty trabte, und einige Male fast im Galopp ansprang, um schnell wieder bei ihr zu sein.

Sabine entschied sich, Yappa zu reiten und hatte schnell ein Gefühl für die richtige Intensität der Hilfen, die er benötigt, und konnte ihn dann sogar einige Schritte mit gesenktem Kopf reiten. Topaz bekam noch schnell vor dem dunkel werden neue Füße. Eine völlig neue Erfahrung für sie, die sie souverän meisterte. Sie stellte sogar ihre Füße auf dem für sie recht hohen Bock ab, was ihr körperlich sicher einigermaßen schwer gefallen ist. Es war auch nicht viel zu tun, nach über zwanzig Jahren etwas rund feilen, fertig. Phänomenal, diese Füße!

Dani hat mit heute Planetos Füße angehoben und die Vorderfüße sogar gefeilt und das ohne ihm am Seil zu haben. Das gelang sehr gut, weil Julia ihn vorn mit dem Gummistriegel abgelenkt hat. Planeto möchte immer gern Fellpflege zurück geben, weshalb wir ihm eine Wurzelbürste anbieten, bevor der Dani ein Stück von der Hose fehlt.

Ein bißchen mach ich mir Sorgen, wenn ich wieder die Pferde zu Hause bearbeite... Ob meine Toleranzgrenze daheim dann sinken wird, nachdem ich die "richtigen" Wilden erlebt habe?? So manch einer zu Hause führt sich um ein vielfaches wilder auf, als die wilden Wilden hier.

 

Barbara

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Kommentare: 2
  • #1

    Heike (Sonntag, 23 März 2014 19:59)

    Super schön! Halley ist der Wahnsinn, so eine coole Socke, dabei war sie anfangs so unglaublich ängstlich...
    Toll auch, dass das Stallhalfter nun noch zum Einsatz gekommen ist! Hat sich das mitnehmen ja doch gelohnt :)
    Und Planeto, der alte Casanova, geht gerne auf Tuchfühlung, das kennen wir ja schon... :) Toll, dass er doch so händelbar ist, vor allem wenn man bedenkt, dass er ein wilder Hengst ist!
    Ich freu mich täglich sehr - für Dani, für euch Mädels, für die Pferde!
    Danke, dass ihr so fleißig die Ereignisse mit uns teilt!
    Viele Grüße,
    Heike

  • #2

    Taos (Montag, 24 März 2014 10:03)

    Juhu,
    ich find`s ganz toll, daß ihr nach euren Erlebnissen bei der Hitze noch Bock habt uns teilhaben zulassen!
    Die Pferde sehen ja echt enspannt aus auf einigen Fotos, das habe ich mir anders vorgestellt. Super echt, Hut ab Mädels.
    Ich freue mich sehr für Dich, Barbara! Laß Dich nicht fressen, wir brauchen Dich hier! Fröhlich bleiben ;)
    Liebe Grüße
    Heike